Seit dem Jahreswechsel scheinen die Ölpreise keinen anderen Weg zu kennen, als nach oben. Die börsengehandelten Rohölpreise für die europäische Sorte Brent sind allein seit Neujahr um über 4 Prozent gestiegen. Ihren Aufwärtstrend hatten sie allerdings schon davor gestartet. Mit dem Preisanstieg an den Börsen steigen auch die Inlandspreise für Heizöl heute wieder ein gutes Stück an.
Saisonbedingter Nachfrageanstieg stützt
Grund für die steigenden Preise sind vor allem saisonale Nachfrageanstiege. Das kalte Wetter in Europa, aber auch in Teilen Asiens und der USA, erhöht den Bedarf an Heizöl und Erdgas. Damit steigt auch der Preis dieser Produkte, zumal vor allem bei Erdgas in Europa ein deutlicher Rückgang der Vorratsmengen im Vergleich zum Vorjahr festzustellen ist. Indirekt wirkt sich der dadurch zuletzt stark angezogene Gaspreis auch auf die Ölpreise aus, da die Verbraucher oft auf das günstigere Alternativprodukt ausweichen.
Bei der amerikanischen Investmentbank JPMorgan rechnen die Rohstoffanalystinnen und -analysten aufgrund der saisonalen Schwankungen allein im Januar mit einem Nachfrageanstieg von 1,4 Millionen Barrel (à 159 Liter) pro Tag weltweit. Für das gesamte erste Quartal rechnen sie mit einem Anstieg der Nachfrage um 1,6 Millionen Barrel. Allerdings bleiben die langfristigen Aussichten, die für das laufende Jahr 2025 einen Angebtosüberschuss prognostizieren, unverändert.
Langfristige Prognosen bleiben unverändert
Spätestens ab dem zweiten Quartal dürfte sich die Lage tatsächlich ändern, denn während die saisonale Wärmenachfrage langsam abnehmen wird, plant die OPEC+ ab April, endlich ihre schon im vergangenen Oktober beschlossene schrittweise Angebotserhöhung einzuleiten. Ziel ist es, einen Teil der bestehenden Förderkürzungen von insgesamt fast 6 Millionen Barrel pro Tag, abzubauen. Bis 2026 sollen dann insgesamt 2,2 Millionen Barrel Rohöl mehr an den Markt kommen.
Heizölpreise wieder deutlich höher
Aktuell ist davon aber noch nichts zu spüren und die Ölpreise setzten ihren Anstieg unbeirrt fort. Entsprechend muss heute auch in der Bundesrepublik wieder mit spürbaren Preisaufschlägen im Vergleich zu gestern Vormittag gerechnet werden. Für 100 Liter müssen die Verbraucherinnen und Verbraucher heute je nach Region +1,75 bis +2,05 Euro mehr bezahlen.
Source: Futures-Services